Sie sind aus hochwertigem Leder, handgemacht und mit einer Wollfilzsohle für ein gutes Fußklima ausgestattet: Die Rede ist von „Schneiderpuschen“ für Kinder. In einer kleinen Werkstatt im Ahrensburger Redder entsteht die Fußbekleidung für den Nachwuchs.
Die Idee zu den Puschen kam Kirsten Schneider, als sie mit ihrer ersten Tochter im Wochenbett lag. „Puschen sind einfach praktisch“, so die Bekleidungstechnikerin. 2002 fing sie an, die ersten Modelle zu entwerfen und in Krabbelgruppen zu testen. Zuerst verkaufte sie die liebevoll designten Exemplare im Freundes- und Bekanntenkreis. Drei Jahre später entstand der Online-Shop. Weitere Vertriebswege waren Handwerker- und Babymessen. „Mir war es von Anfang an wichtig, auf Qualität zu setzen. Das Leder beziehe ich von einem Hersteller, der in Deutschland nach hohen Ansprüchen fertigt. Alle Puschen sind an der Hacke verstärkt, um den Tragekomfort zu steigern“, erklärt die gelernte Schneiderin.
Das besondere an den „Schneiderpuschen“ ist, dass das Design auf das Wesentliche reduziert ist. „Kreativität und Technik zu verbinden, ist ein dauerhafter Prozess, beschreibt die 50-Jährige ihre Arbeit. Auch das Thema Outsourcing stand schon auf der Agenda. Trotz großem Know-how in ihrem Metier, hat sie sich nach zwei Versuchen gegen diesen Weg entschieden. „Wenn man nicht kontinuierlich vor Ort ist, dann leidet einfach die Qualität“, so die Wahlahrensburgerin. „Statt die Produktion zu steigern, setze ich auf Individualisierung.“ Auf Wunsch können beispielsweise Namen oder das Geburtsdatum auf die Puschen gestickt werden.
Seit mehr als zehn Jahren lebt Kirsten Schneider ihre Kreativität auch als Künstlerin aus. Ein Wochenendseminar bei Thomas Behrendt, Kulturpreisträger der Stadt Norderstedt, hat sie zur Steinbildhauerei gebracht. Inspiration für ihre Werke holte sie sich in den Alpen und auf Menorca. „Dem eigenen Gefühl zu vertrauen und dann die Phantasie in ein Material zu übersetzen, ist für mich ein Moment unbändiger Freude“, beschreibt die Mutter zweier Töchter ihre zweite Leidenschaft. Aktuell ist Papier ihr bevorzugtes Material. Inspirationen für Farben holte sie sich bei einem vierwöchigen Aufenthalt in Indien.
Ausgestellt hat sie schon auf der Stormart und in der „Sonntagsgalerie“, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann von 2017 bis 2018 in Ahrensburg initiiert hatte. Weitere Ausstellungen in Galerien sind aktuell in der Vorbereitung.
Stand: Juni 2018