MBJ Solutions

Ob und inwieweit Zellen innerhalb eines Solarmoduls beschädigt sind, ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Die Ahrensburger Firma MBJ Solutions hat innovative Prüfverfahren mittels Elektrolumineszenz entwickelt, um schadhafte Zellen und Verbindungen durch spezielle Kameras optisch darzustellen. Das Grundprinzip des Verfahrens ist relativ einfach. Es wird eine elektrische Spannung an die Solarzelle angelegt, wodurch Licht emittiert wird. Die von der Solarzelle ausgestrahlte Leuchtkraft wird mit einer Kamera erfasst und als Bild dargestellt. Typische Schäden sind Risse oder Brüche in den Solarzellen sowie Unterbrechungen in den Leitungen und Kontakten.

 

Gegründet wurde das Unternehmen 2009 von Dr. Michael Fuß gemeinsam mit Dr. Dieter Lorenz und Volker Biemann. „Direkt im ersten Geschäftsjahr haben wir einen Raketenstart hingelegt. Mit Aufträgen von über 1 Mio. Euro in 2010 waren wir mehr als gut im Geschäft. Elektrolumineszenz war damals noch komplett neu am Markt“, berichtet der Unternehmer. Seither wurden weltweit mehr als 650 Prüfsysteme verkauft. Zum Kundenkreis gehören inzwischen die großen Hersteller der Photovoltaik-Industrie sowie namhafte Institute wie beispielsweise der TÜV.

 

„Als ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe, war mir von Anfang an klar, dass ich gute Mitstreiter brauche. Mit Volker Biemann und Dr. Dieter Lorenz hatte ich genau dieses Team am Start, um aus der Idee ein profitables Unternehmen zu entwickeln“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter.

 

Zu Beginn wurden die automatisierten Prüfsysteme für die Herstellung von Solarmodulen entwickelt. So können schon während der Produktion mögliche Fehlerquellen beseitigt werden. „Auf der Rückfahrt von einer Messe hatten Volker Biemann und ich die Idee, unsere Prüfsysteme in einen Anhänger zu packen und beim Aufbau und der Prüfung von Solarparks zum Einsatz zu bringen“, erzählt der 60-Jährige. Die mobilen Systeme bieten heute hoch präzise Messungen mit Berichtserstellung direkt vor Ort. So können Leistungsverluste im Anlagenbetrieb minimiert werden. Das sichert die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen.

 

Für innovative Lösungen und eine herausragende Kundenorientierung ist MBJ im Markt bekannt. So werden in Ahrensburg auch Sonderanpassungen und individuelle Lösungen für Kunden weltweit entwickelt.

 

Seit einiger Zeit ist auch künstliche Intelligenz (KI) bei der Bildverarbeitung in den Systemen im Einsatz. Über Deep Learning erzeugte neuronale Netze, sorgen für eine schnelle, sichere und automatische Fehlererkennung. „Nicht immer sind feine Risse in den Solarzellen auf den ersten Blick erkennbar. Schon seit einigen Jahren haben wir mit KI experimentiert. Doch erst mit einem jungen Informatiker, der seit Ende 2018 neu in unser Team kam, haben wir den Durchbruch geschafft“, berichtet Dr. Michael Fuß begeistert.

 

Aktuell besteht das Team in Ahrensburg aus 42 Beschäftigten. 2 Mitarbeiter sind für das Unternehmen in Taiwan und einer in Indien tätig. „Wir wollen auch zukünftig weiter gesund wachsen. Sowohl in Bezug auf unser Team als auch unser Portfolio. Ein mögliches neues Feld könnten Prüfsysteme für Batterien werden. Wir lieben es, uns mit neuen, innovativen Technologien zu beschäftigen. Doch erst das Zusammenspiel im Team macht aus einer guten Idee ein innovatives Produkt“, so der Unternehmer.

Stand: Mai 2023

https://www.mbj-solutions.com/