Geigenbau Adam

Es ist ein über 500 Jahre altes Handwerk, dass Christian Adam in seiner gemütlich gestalteten Werkstatt im Heinz-Beusen-Stieg 1 betreibt. Er gehört zu den wenigen, die gleich zwei Professionen miteinander verbinden: der 54-Jährige ist Geigenbaumeister und Diplom Musiker.

In seiner Werkstatt werden Geigen, Bratschen und Celli in liebevoller Handarbeit gefertigt. Bis zu 250 Arbeitsstunden können schon einmal zusammenkommen, bis eine neue Geige für einen Profimusiker spielfertig gebaut ist. Im Bestand sind rund 800 Instrumente, die an große und kleine Musiker vermietet werden. Diese Instrumente werden nach besonderen Kriterien ausgewählt: Sie sollten Fehler beim Spielen verzeihen und gleichzeitig gut klingen. „Für Kinder macht der Kauf eines Instruments wenig Sinn, da sie je nach Alter noch auf kleineren Instrumenten spielen. Ab zwölf bis 14 Jahren wird dann auf eine ‚normale‘ Geige gewechselt“, so Christan Adam. „Ob Miete oder Kauf, wichtig ist in jedem Fall eine gute Beratung. Musik soll Freude schenken, sowohl dem Musiker als auch dem Zuhörer. Instrument und Spieler sollten miteinander harmonieren.“

Es gibt nur wenige Geigenbauer, die ein Instrument sowohl aus handwerklicher Sicht als auch aus der eines Profimusikers verstehen. „Manchmal hat ein ‚hässliches Entlein‘ gute klangliche Eigenschaften, in die sich zu investieren lohnt“, erklärt der Experte, der in seiner Werkstatt auch Reparaturen und Wartungen anbietet.

4 Fragen an Christian Adam:

Wie verbinden Sie Ihre Leidenschaft als Musiker mit dem Geigenbau?
Noch vor einigen Jahren bin ich mit Orchestern viel um die Welt gereist. Heute spiele ich noch regelmäßig im Hamburger Michel. Und einige Highlights nehme ich auch noch wahr, so habe ich beispielsweise bei der Verleihung der Goldenen Kamera und beim Eurovision Song Contest im Orchester gespielt.

Regelmäßig unterstütze ich auch internationale Geigenbauprojekte im Rahmen von Spendenaktionen. Als ich noch weltweit unterwegs war, habe ich mich bei den Projekten rund um das Kinshasa Symphony Orchestra, Thailand Philharmonic Orchestra und Vietnam National Symphony Orchestra engagiert.

 

Warum haben Sie sich für den Standort Ahrensburg entschieden?
Das war eine ganz pragmatische Entscheidung. Meinem Lehrmeister in Lübeck wollte ich keine Konkurrenz machen, zudem gab es dort schon fünf weitere Geigenbauer. So habe ich meine Werkstatt im Haus meiner Eltern in Ahrensburg eingerichtet, auch um die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten. Wer sich in meinem Beruf selbstständig macht, auf den kommen hohe Investitionen zu: Angefangen von den Werkzeugen bis hin zu Mietinstrumenten. Darüber hinaus ist das Einzugsgebiet des Standortes groß. Meine Kunden kommen aus Bad Oldesloe, Reinbek, Glinde bis in den Hamburger Osten.

 

Ist Social Media ein Thema für Ihr Unternehmen?
Facebook & Co. stehen nicht auf meiner Agenda. Ich betreibe das GEIGENFORUM. Über diese Plattform bleibe ich mit Kunden und Interessierten in Kontakt und beantworte Fragen. Bei mir steht die persönliche Beratung und das Handwerk im Vordergrund.

 

Was treibt Sie an?
Neugier, Musik und Menschen. Das Schöne an der Musik ist, dass sie verbindet und kein Wettkampf ist.

Stand: August 2019

www.geigenbau.com