Home-Office, Online-Events und virtuelle Zusammenarbeit: Die Möglichkeiten, die das Internet heute bietet, sind schier endlos. Damit verbunden auch die Risiken. „Nutzen und Sicherheit gehen nicht immer zusammen“, sagt Oliver Kohmann, Geschäftsführer von LANtana. Das IT-Systemhaus ist mit seinen 26 Beschäftigten auf zuverlässige Sicherheitskonzepte, effizientes Speicher-Management, sichere Daten-Archivierung, komplexe Netzwerke sowie Server- und Anwendungs-Virtualisierung spezialisiert.
„Unser Know-how liegt im Aufbau und der Betreuung einer funktionierenden IT-Infrastruktur für den Mittelstand im Norden. Rund 80 Prozent unserer Kunden kommen aus der Industrie. Weitere Auftraggeber aus der öffentlichen Hand. Für die Kunden der LANtana ist eine hohe Verfügbarkeit der IT-Systeme ein sehr wichtiger Faktor. Im Februar feiern wir unser 30-jähriges Bestehen“, so der Experte.
Fragen an Oliver Kohmann zu Cybercrime:
Ab welcher Unternehmensgröße bin ich überhaupt gefährdet, ein Opfer von Cybercrime zu werden?
Jeder, der einen Computer besitzt, ist gefährdet. Natürlich sind die Auswirkungen bei Selbstständigen und Unternehmen noch einmal ganz andere.
Der beste Schutz ist, zu handeln, bevor etwas passiert ist. Sich ganz bewusst mit den Risiken beschäftigen, um die Verfügbarkeit der Prozesse und Daten zu gewährleisten. IT-Sicherheit ist vergleichbar mit einem Airbag im Auto. Auch wenn er nicht zum Einsatz kommt, ist es doch ein gutes Gefühl ihn zu haben.
Was sind denn die häufigsten Szenarien bei Cyberkriminalität?
Es gibt 2 Arten von Cyberkriminellen: ‚Hobbyhacker‘, die sich Anleitungen im Internet herunterladen und ihr Glück versuchen. Und echte Profis, die Cybercrime als Geschäftsmodell betreiben. Letztere greifen Unternehmen ganz gezielt an. Dann sind auch andere Lösegeldsummen im Spiel. War ein Angriff erfolgreich, wird eine Maschinerie in Gang gesetzt. Diese ist heute schon so professionell, dass eigene Callcenter die Unternehmen an die Hand nehmen, um sie beim Bezahlprozess zu begleiten.
Was sind Ihre Tipps für Unternehmen und Selbstständige, um sich vor Bedrohungen zu schützen?
- Ein aktiver und aktueller Virenscanner ist die erste Schutzmauer vor mögliche Angriffen.
- Spätestens alle 3 Monate sollten Passwörter geändert werden. Wichtig ist, ‚sichere‘ Passwörter zu wählen. Dazu gehören kryptische Passwörter, mit einer langen Reihe von willkürlichen großen und kleinen Buchstaben, Umlauten, Zahlen und Sonderzeichen. Für die unterschiedlichen Applikationen sollten auch unterschiedliche Passwörter verwandt werden
- Regelmäßige Backups sind ein Muss! Selbstständige sollten mindestens mit zwei externen Festplatten arbeiten. Größere Firmen brauchen ein professionelles Backup-System. Dort kommen dann oft Backup-Systeme zum Einsatz, die einen maximalen Schutz vor Angriffen bieten, wie z.B. eine Datadomain von Dell/emc.
- Ungepflegte Systeme sind das Einfallstor für jeden Hacker. Updates sollten zeitnah eingespielt werden. Rund eine Woche nach Veröffentlichung kann man recht sicher sein, dass keine Fehler im Update sind.
- Den gesunden Menschenverstand einschalten. E-Mails nur dann öffnen, wenn der Absender vertrauenswürdig erscheint. Für Unternehmen bedeutet das, in die Schulung der Beschäftigten zu investieren.
Was tun, wenn’s passiert ist?
Erst einmal Ruhe bewahren. Dann den Rat eines Spezialisten suchen. Er kann feststellen, was zu retten ist. Ganz wichtig: Auf keinen Fall Hand an die Server legen, da dann die Gefahr besteht selbst nach Zahlung die Daten nicht mehr entschlüsseln zu können.
Stand: Februar 2022